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Der Montag war sehr ruhig, Ada, Ayko und Anny müssen sich erst an die Situation gewöhnen. Bella nimmt ihre täglichen Spaziergänge wieder auf, sie ist lebhafter und besser gelaunt. In der Nacht auf Dienstag schneit es mal wieder.
Am Dienstag liegen wirklich einige Zentimeter Schnee. Die Welpen und Bella sind begeistert. Bella kann ihre Narbe im Schnee kühlen und zum Spielen ist Schnee sowieso toll.
Beim Nähen haben sie sich viel Mühe gegeben. Das sind sehr ordentliche Stiche.
Am Nachmittag sind wir zur Nachkontrolle in der Klinik. Das Fieberthermometer zeigt eine Temperatur von 40,1 Grad Celsius an. Da sie zu Hause aber kein Fieber hatte, bekommen wir als Auflage, zu Hause nach zwei Stunden wieder die Temperatur zu messen. Die Tierärztin vermutet, dass Bella inzwischen so viel Angst vor der Klinik hat, dass ihre Temperatur in die Höhe steigt. Zu Hause hat sie wirklich wieder Normaltemperatur.
Die Welpen müssen meistens Abstand halten, Bellas Laune ist extrem wechselhaft. Außerdem bestimmt sie selbst, wann mit ihr gespielt werden darf. Wenn sie den Body trägt, dann ist sie unausstehlich. Den braucht sie aber, damit sie sich selber keine Fäden zieht (was sie durchaus versucht).
Besonders nachts hört sich das Zähnefletschen, Anbellen und in die Luft beißen immer gefährlicher an. Seit dem Auszug von Joey und Ashes lässt sie die Welpen allerdings wieder in der Nähe schlafen (mindestens 2 Meter Abstand).
Die Nacht nutzen sie, um eine meiner Orchideen auszutopfen und aufzufressen. Denen fällt auch immer wieder was neues ein und mittlerweile kommen sie mit der Schnauze auch auf das Fensterbrett im Gang.
Am Donnerstag ist der Schnee schon wieder weg.
Und schon ist Freitag! Der Schnee ist wiedergekehrt und zum letzten Mal spielen sie zu dritt (bzw zu viert) im Garten.
Nachmittags ist der Schnee wieder geschmolzen und wir nutzen die Zeit für letzte Bilder. Ayko wird gleich abgeholt.
Der Abschied wird nicht leichter. Das Haus ist wieder leerer geworden. Die beiden Mädels sind nun allein. Anny probiert das Katzenbett aus, das ist auch schon fast zu klein. Da ist es unter dem Zelt (Sichtschutz vor Bella, die immer noch keine zu große Nähe zu ihrem Schlafplatz duldet) bequemer.
Am Samstag zieht Anny aus. Ihre neuen Besitzer bringen Bella einen riesigen Knochen mit. Damit ist sie erst einmal beschäftigt und abgelenkt.
Ada geht an diesem Tag zum ersten Mal in die Hundeschule. Am Abend merkt Bella, dass nur noch Ada da ist und durchsucht erstmal den ganzen Garten. Vielleicht hat sich ja jemand dort versteckt. Sie findet sich sehr schnell damit ab, dass sie nun mit Ada allein ist. Klein-Ada vermisst ihre Geschwister besonders am Abend. Bella lässt sie zum Schlafen nicht in ihre Nähe, deswegen schläft sie von da ab unter meinem Bett. Am Sonntag, dem ersten Tag alleine, klappt dann erstmal wenig mit der Stubenreinheit. Auch wir waren es gewohnt, dass die Welpen gemeinsam genug Aufstand gemacht haben, wenn sie zum Pinkeln mussten. Ada alleine stellt sich an die Tür, schaut nach draußen und dreht an der Tür um. Den Spruch "Sie muss gar nicht, sie geht gar nicht raus!" höre ich an dem Tag nicht nur einmal. Meistens sucht sich Ada dann ein ruhiges, abgelegenes Plätzchen im Haus. Erst als wir verstehen, dass Ada ohne Geschwister eben nicht allein in den Garten geht, klappt es wieder. Auch nachts drehe ich nun mit ihr eine kleine Runde, am Morgen zwischen 5 Uhr 30 und 6 Uhr muss sie dann wieder. Das passt einigermaßen zu meinen Arbeitszeiten. Bis ich in die Schule muss, bin dann schon mit ihr ins Feld gegangen.
Behalten haben wir mit Ada ein entzückendes, sehr ausgeglichenes Hundchen, das meistens die Ruhe in Person ist. Sie ist aufgeschlossen gegen alles Neue, hat (bisher noch) keine Angst vor platzendes Luftballons, Donner (den haben wir den Welpen als Audiodatei vorgespielt, da das das einzige war, das wettermäßig nicht vorgekommen ist), ist nicht wasserscheu und stellt Bellas Ansagen nicht in Frage. Angebellt werden mag sie nicht, ansonsten haben wir bisher nichts gefunden, wovor sie Angst hat. Lärmende Haushaltgeräte findet sie interessant.
Die zehn Wochen Welpenaufzucht mit einer die meiste Zeit nicht vollständig gesunden Mutter war sehr arbeitsintensiv, nervenaufreibend und kostspielig (die Tierarztkosten waren die größte Ausgabe). Unser Garten sieht aus wie eine Mondlandschaft, die Welpen haben unser Grünzeug massiv reduziert. Natürlich hätten wir ihnen nur einen Teil des Gartens überlassen können (eingezäunt wurden fast nur giftige Pflanzen), aber das habe ich nicht übers Herz gebracht. Sie hatten soviel zu entdecken und wir hatten große Freude dabei, ihnen beim Wachsen und Lernen zuzuschauen. Teppiche, die wir behalten wollten, hatten wir vor der Welpenaufzucht weggeräumt. Sie haben keinerlei Möbel angefressen, noch nicht einmal meinen Schreibtisch, der im Welpenaufzuchtszimmer steht. Ihren Zähnen sind hauptsächlich Kuscheltiere, Kochlöffel, Zahnbürsten, Zeitungen, Kartons und ähnliches zum Opfer gefallen.
Sie haben hier sechs Personen beschäftigt. Ohne meine Eltern, die abwechselnd in den Zeiten, in denen ich arbeiten war, die Betreuung und Versorgung der Welpen übernommen haben, hätte es diesen Wurf gar nicht gegeben. An die paar Stunden Schlaf, die noch übrig geblieben sind, muss man sich halt gewöhnen. In diese 10 Wochen Welpenaufzucht sind Silvester, drei Geburtstage innerhalb der Familie, das Zwischenzeugnis und der Auszug meiner ältesten Tochter gefallen.
Hat es sich gelohnt?
Finanziell natürlich nicht, aber in jeder anderen Hinsicht in jedem Fall. Ein paar Begleitumstände hätten nicht sein müssen. Bellas Probleme waren nicht vorherzusehen. Ich hätte lieber die großen Ferien zur Verfügung gehabt, aber den Gefallen, passend läufig zu werden, hat uns Bella nie getan.
Ada hat natürlich auch eine eigene Seite. Dort könnt ihr - wenn ihr wollt - Adas Aufwachsen mitverfolgen. Momentan ist sie noch sehr leer, das wird sich ändern. Bei Facebook findet ihr unter Bella vom Ulzburger Wall noch einige Videos von den Welpen in diesen 10 Wochen.
Die Geschichte endet hier nicht, sie beginnt hier aber auch nicht. Wenn ich die Zeit dazu finde, dann erfahrt ihr die Vorgeschichte zum Wurf.